Am Dienstag, 21. Oktober hat der VJE seine Jahreshauptversammlung abgehalten. Der neue Vorsitzende des Waldbauernverbandes NRW, Eberhard Frhr. von Wrede, der neue Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdrechtsinhaberverbände Manuel Schneider und der NRW- Landtagsabgeordnete Dr. Gregor Kaiser hoben jeweils in ihren Grußworten die Bedeutung der Jagd für das Gelingen der Wiederaufforstung hervor. Hier sei es erforderlich, Handlungsspielräume zu eröffnen und nicht noch zusätzliche bürokratische Hürden zu schaffen. Man solle den Jägern zutrauen, verantwortungsvoll mit Handlungsspielräumen bei der Bejagung umzugehen. Auch VJE-Vorsitzende Mechthild Kunde betonte in ihrem Bericht die Bedeutung von solchen Handlungsspielräumen, weshalb man nicht unnötiger Weise die Jagdzeiten beim Rehwild einengen solle. Beim Thema „Wolf“ sei man auf dem richtigen Weg, indem man sich zwischenzeitlich vom sog. Strengschutz nach der FFH-Richtlinie verabschiedet habe. Dennoch bestehe hierzu in Deutschland noch Handlungsbedarf in der Gesetzgebung und in der Verfahrensfestlegung für Abschüsse, um zu einer echten Bestandsregulierung zu kommen. Im Rahmen seines Tätigkeitsberichts ging der Geschäftsführer Jürgen Reh auf die Frage der Wildschadensregulierung bei Jagdverboten im Zusammenhang mit der ASP ein. Hier seien längst noch nicht alle Fragen geklärt, da keine Rechtsprechung hierzu vorhanden sei. So könne noch nicht mit Gewissheit gesagt werden, ob überhaupt von einem echten Jagdverbot als Voraussetzung für einen Entschädigungsanspruch nach dem Tiergesundheitsgesetz ausgegangen werden könne, wo doch die Tierseuchenverfügungen jeweils ausdrücklich auf die Möglichkeit der Stellung von Ausnahmeanträgen hingewiesen hätten. Dringlich anzuraten sei auch weiterhin, so Reh, dass alle Wildschäden immer fristgemäß beim zuständigen Ordnungsamt gemeldet werden, da ansonsten der Ersatzanspruch ausgeschlossen sei. Zur aktuellen Lage im ASP-Gebiet hielt als Gastreferent Herr Marc Velling von der Wildforschungsstelle einen Vortrag. Entscheidend sei es nunmehr, sich konsequent an alle Vorgaben der Tierseuchenhygiene zu halten. Ebenso sei es wichtig, dass mit jagdlichen Mitteln das Tierseuchenrisiko durch Bestandsreduzierung immer weiter reduziert werde. Die Erfahrungen in anderen abgegrenzten Gebieten hätten bereits gezeigt, dass dies zum Erfolg führen könne und zwar insbesondere dann, wenn der Ausbruchsherd – wie hier – zu einem relativ frühzeitigen Zeitpunkt entdeckt werde. Bei den diesjährigen Wahlen wurde zudem der amtierende Vorstand jeweils einstimmig bestätigt. Nicht mehr zur Wahl waren die Vorstandsmitglieder Thomas Kämmerling und Philipp Graf Schall von Riaucour angetreten.